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Ratsbeschluss ist Augenwischerei

Düsseldorf bekommt DIN-gerechte grelle LED-Beleuchtung

Als Augenwischerei bezeichnet die Initiative Düsseldorfer Gaslicht den jüngsten Beschluss des Stadtrats. „Es wird die versprochene großflächige Aufstellung von Attrappen nicht geben. Am Ende werden überall die hellen ,technischen' LED-Strahler stehen,” prophezeit Lutz Cleffmann von der Initiative. Nachbauten der Ansatz- und Aufsatzleuchten gebe es bisher nicht als Serienprodukt. Die Anfertigung dieser Laternentypen mit LED in Kleinserien würde extrem teuer. Dann werde mit Sicherheit beschlossen, aus Kostengründen darauf zu verzichten. Bleiben werden dann nur noch die Alt-Düsseldorfer-Attrappen in der Altstadt und Oberkassel und sonstigen privilegierten Vierteln. Trügerisch sei die auch die Hoffnung, dass keine Anliegerbeiträge fällig würden. Ob der entsprechende Fonds der Landesregierung weitergeführt werde, sei keinesfalls sicher.

In welche Richtung hier die Verwaltung denkt, machte Dezernent Joachim Kral schon in der Ratssitzung deutlich. Es könne sein, dass die nachgebauten Ansatz- und Aufsatzleuchten nicht hell genug seien. Dann müsse alles neu gemacht werden. Dabei richtet sich die Verwaltung nach wie vor am hellen Niveau der DIN-Empfehlungen aus. Ein niedrigeres Beleuchtungsniveau sollte durch eine Lichtsatzung möglich werden. Der entsprechende Auftrag des Rates von 2020 ist jedoch von der Verwaltung bis heute ignoriert worden.

Es verwundere schon sehr, so Cleffmann, dass sich CDU, Grüne und SPD so ohne Weiteres vor den Karren der 0,87-Prozent-Partei Klimaliste spannen liessen. Hier werde reine Symbolpolitik betrieben, denn um die Reduzierung des CO₂-Ausstoßes könne es nicht wirklich gehen. Die Gaslaternen sind für weniger als 0,25 Prozent des Ausstoßes in der Stadt verantwortlich. Dieser Anteil wird noch sinken, wenn der im Jahr 2020 beschlossene Abbau von rund 4.000 Laternen weitergeführt wird.

Für den Plan der Klimaliste zahle die Stadt einen hohen Preis. Zum einen sei der Abbau der Laternen mit 10.000 bis 12.000 Euro pro Tonne so ziemlich die teuerste Methode, CO₂-Emissionen zu reduzieren. Zum anderen verliere Düsseldorf ein weltweit einmaliges Denkmal der Industriegeschichte. Oberbürgermeister Dr. Keller scheine ja seine Denkmalbehörde anweisen zu wollen, keine Probleme zu machen. Der zu erwartende Einspruch der Landeskonservatorin störe ihn nicht, weil er darauf zählte, Heimatministerin Scharrenbach werde das schon aus dem Weg räumen. Noch im September 2022 hatte Keller im ZDF bekräftigt, der erreichte Kompromiss solle nicht wieder aufgeschnürt werden.

„Der Abrissbeschluss wird auch keine schnelle Reduzierung der Emissionen bringen. Dafür sorgen schon mangelnde Planungs- und Tiefbaukapazitäten. Oder will Dr. Keller dafür den Bau von Radwegen und Ladesäulen zurückstellen?”, stellt die Initiative abschließend fest.

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