Gaslicht und Denkmalschutz in Bilk | Aktuelles zu den Gaslaternen | Initiative Düsseldorfer Gaslicht

Gaslicht und Denkmalschutz in Bilk

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Trotz nahendem Karneval haben knapp 20 Personen an unserem Gaslichtspaziergang am Freitag, 17.2.2017, teilgenommen. Für alle, die nicht da sein konnten oder –verständlicherweise – verhindert waren, hat Reinhard Lutum vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL) einige interessante Fakten zusammengetragen. Foto: Barbara Schmitz

Der Kirchplatz von Alt St. Martin gehört nicht zum Erhaltungsgebiet Bilk

Immerhin ist dieser Kirchenbau die älteste Kirche in Düsseldorf und zugleich das älteste noch erhaltene Bauwerk in der Landeshauptstadt. Sollte es für Bilk beim Vorschlag der Verwaltung bleiben, nur Laternen innerhalb von städtischen Satzungsgebieten zu erhalten, wäre das traurig und beschämend. Die vorhandene Erhaltungssatzung nach Städtebaurecht umfasst nur einen Ausschnitt des siedlungsgeografisch und gestalterisch reizvollen Bilker Quartiers zwischen Völklinger  Straße im Westen, S-Bahntrasse  im Norden (Grenze Unterbilk), Südring/Auf´m Hennekamp und östliche Bahntrasse (Grenze Oberbilk).

Was hat die Bilker Kirche Alt St. Martin mit Gaslicht zu tun?

Heutzutage nichts mehr. Die ursprünglich im Umfeld der Kirche vorhandenen Gaslaternen wurden vor einigen Jahren im Zuge der Platzumgestaltung entfernt und durch einige historisierende Laternen mit elektrischer Beleuchtung ersetzt.

Tipps für Spaziergänge

Für abendliche Gaslichtspaziergänge in Bilk, allein oder in der Gruppe, bietet sich das Quartier an, das teilweise im Bereich der Erhaltungssatzung liegt:

Vor dem Westturm von Alt St. Martin zunächst ein Blick nach Norden in die Martinstraße mit ihren Gasleuchten vom Typ Alt-Düsseldorf,  in südlicher Richtung, ab der Kreuzung Bach-/Germaniastraße wechselt die Gasbeleuchtung in den Typ Reihenleuchte. Das ist die moderne 50er-Jahe-Leuchte mit länglich ovalem Gehäuse an Auslegermast. An der sich aufgabelnden Strasseneinmündung abbiegen in die Suitbertusstraße, die hier einseitig mit dem Typ Ansatzleuchte ausgestattet ist. Weiter links in die Planetenstraße (Typ Alt_Düsseldorf). Weiter in die Karolingerstraße, wo hier der Düssellauf  den markanten Straßenquerschnitt dominiert, harmonisch erhellen Ansatzleuchten den Straßenraum unterhalb der Kronen mächtiger Platanen. Auf der nördlichen Seite der Karolingerstraße einen Blick in die Henriettenstraße, deren kurzer Lauf mit Alt-Düsseldorfer Leuchten beidseitig bestanden ist. Hier wird die Düssel wieder gequert, über die mit einer doppelten Alt-Düsseldorfer ausgestattete Brücke. Von der Südseite der Karolingerstraße dann rechts in die  mit dem Alt-Düsseldorf ausgestattete Merkurstraße, dann zurück in die Suitbertusstraße zur Kirche Alt St. Martin.

Merkur- Planeten- Karolinger- und Suitbertustraßestraße gehören zu einer Gruppe von Straßen, die weitestgehend mit Gebäuden der 1920er Jahre bebaut sind und ein sehr einheitliches Erscheinungsbild bieten. Ihre Randbebauung mit qualitätvollen Wohnhäusern (überwiegend Kleinwohnungen) war das Ergebnis einer Kooperation von Stadt und Wohnungsgenossenschaften. Es sind wichtige Zeugnisse für die Vielfalt der gestalterischen Möglichkeiten der Wohnhausarchitektur der 1920er Jahre. Darunter zahllreiche in der Denkmalliste verzeichnete Objekte. Hier eine Auswahl:
  • Planetenstraße 1-11 und Suitbertusstraße 38-50:
    1927 für den Düsseldorfer Spar- und Bauverein von verschiedenen Architekten entworfen. 
  • Karolingerstraße 28-24 und Henriettenstraße 5-9:
    1927-28 für die Bürohausgesellschaft Otto Engler errichtet.
  • Karolingerstr. 35-37 und Merkurstraße 1, 1a:
    1927 Arbeiterbauverein „Freiheit“ mit den Architekten Schmalhorst und Mohr.
  • Merkurstraße 11-21 und Suitbertusstraße 53-61:
    1928-29 Genossenschaftlicher Mietwohnungsbau, Bauherr Düsseldorfer Spar- und Bauverein. Architekten: Regierungsbaumeister Henrichs und Julius Maleton.
  • Merkurstraße 18/20 und Suitbertusstraße 77/79:
    1927 von E. Wiemers errichtet.
  • Merkurstraße 22-26:
    1925-26 errichtete Backstein-Wohnhausgruppe für die Landesbank der Rheinprovinz, Architekt Jacob Draeger.

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